Landkreis Verden
Bildungsverbund Schule-Beruf + Fachkräfteoffensive: Übergänge gestalten.

Gemeinsam mit den beteiligten Akteuren konnten effektive Instrumente für die Gestaltung der Übergänge zwischen Schule und Beruf etabliert werden. Neben dem Aufbau eines Internetportals für offene Praktikums- und Ausbildungsplätze (www.ausbildung-verden.de), einer regionalen Ausbildungsplatzbörse und kreisweit in den Schulen eingesetzten Materialien zur Berufsorientierung (Berufsbildungsplaner; Berufsbildungsscout) stehen (fach-)praktische, außerschulische Formate (Bau auf MINT; Azubi-Speed-Dating und Azubi-Knigge) zur Verfügung. Alle zwei Jahre wird das „Regionale Fachkräftemonitoring“ durchgeführt. Hierunter verbirgt sich eine branchenübergreifende Unternehmensbefragung sowie die Befragung aller Abschlussklassen im Landkreis Verden. Die Ergebnisse beider Erhebungen werden abgeglichen, den strategischen Gremien vorgestellt, diskutiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Der Landkreis Verden hat sich bei der Aufstellung des regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) im Jahr 2007 das Ziel gesetzt, die Region als wissensbasierten Wirtschafts- und Arbeitsmarktstandort zu etablieren. Bildung, Ausbildung und Weiterbildung begleiten den Menschen ein Leben lang. Gute Bildung sichert die wirtschaftliche Existenz und Teilhabe des Einzelnen und in der Summe die soziale Stabilität und den wirtschaftlichen Erfolg einer Region. Ausgehend vom REK werden die vielfältigen Einzelprojekte und Maßnahmen seit Gründung der Fachkräfteoffensive (in 2010) und der Gründung des Bildungsverbundes Schule-Beruf (in 2011) – unter Einbezug von Kommunen, Schulen, Landesschulbehörde, Arbeitsmarktakteuren, Kammern, Verbänden, Unternehmen und Weiterbildungsträgern – strategisch gebündelt, verstetigt und zu einer regionalen Bildungslandschaft im Sinne eines vernetzten Gesamtsystems weiterentwickelt.

Die Mitglieder des Bildungsverbund Schule-Beruf (BV) und der Lenkungsgruppe der Fachkräfteoffensive (FO) treffen sich jeweils zweimal pro Jahr zu Sitzungen. Die Arbeit des BV wird vom Bildungsbüro, welches die Schnittstelle zwischen Fachdiensten, Schulen, Kommunen, Wirtschaft und weiteren Institutionen bildet, koordiniert. Ebenso die verschiedenen Arbeitsgruppen, in denen die kooperierenden Akteure ihre Mitarbeit, Interessen und Expertise einbringen. Angesiedelt sind das Bildungsbüro und die Fachkräfteoffensive im Fachdienst Wirtschaftsförderung. Zusammen ist dieser Bereich mit 2,5 Stellen (VZÄ) ausgestattet.

Die Ergebnisse und Erfahrungen der Mitglieder werden innerhalb des Verbundes und der Arbeitsgruppen regelmäßig vorgestellt, diskutiert und gemeinsame Handlungsempfehlungen und Maßnahmen entwickelt. Das „Regionale Fachkräftemonitoring“ dient unter anderem auch der Erfolgskontrolle. Zudem werden die vielfältigen, schulischen und außerschulischen Bildungs- und Beratungsangebote im Landkreis Verden zur Erhöhung der Transparenz und zur koordinierten Vernetzung der regionalen Akteure fortlaufend dokumentiert und im Newsletter der Wirtschaftsförderung sowie Internet veröffentlicht. Einmal im Jahr findet eine Bildungs-, Ausbildungs-, Arbeitsmarkt- und Fachkräftekonferenz – als partizipatives Element – zu wechselnden Themen­schwerpunkten statt.

Kooperationsvereinbarungen bilden die Grundlage für die Vernetzung der einzelnen Akteure und das Gelingen der gemeinsamen Bemühungen. Ausgehend von bereits etablierten, allerdings unterschiedlichen Konzepten der Berufsorientierung an den Schulen und den Angeboten des Landkreises wurden schrittweise weitere vereinheitlichende, gemeinsam vereinbarte und verantwortete Strukturen aufgebaut. Als besonders förderlich erweist sich auch ein fachdienstübergreifender kollegialer Austausch zum Thema Fachkräftesicherung, um Synergieeffekte innerhalb der Kreisverwaltung zu nutzen. An diesem Austausch sind die Fachdienste Wirtschaftsförderung, Jugend und Familie, KVHS und das kommunale Jobcenter (ALV) beteiligt. Durch eine transparente Kommunikation wird unnötiger Arbeitsaufwand vermieden und durch eine multiperspektivische Herangehensweise wird versucht, den Bedürfnissen und der Zielerreichung aller gerecht zu werden.