Newsletter Transferkompakt November 2017
Thema: Wenn Kommunen digital gehen.

Die Digitalisierung entwickelt sich in einer Geschwindigkeit und Komplexität weiter wie kaum ein anderes gesellschaftliches Handlungsfeld. Entsprechend zahlreich sind auch die Veröffentlichungen, die es zu diesem Thema gibt. Wir haben uns drei aktuelle Neuerscheinungen herausgegriffen, die für kommunale Bildungsakteure von besonderem Interesse sein könnten. Sie behandeln die Fragestellungen: Wie können Kommunen ihre Zielgruppen übers Web noch besser erreichen? Und welche Medien lassen sich wie und wann im Unterricht nutzen?

Entwicklungspotenziale kommunaler (Familien)Seiten

Adaptierte Auszüge aus der Handreichung Familien digital erreichen.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. hat mit Expertinnen und Experten aus der kommunalen Praxis und Verbänden eine Handreichung zum Entwicklungspotenzial kommunaler Familienseiten erstellt. Einige Tipps, die sich auch auf andere Webangebote, zum Beispiel von Bildungsbüros, übertragen lassen, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

  • Tipp 1: Funktionen festlegen
    Die Funktionen der Webseite sollten bereits bei der Konzepterstellung klar definiert werden. Wichtig dabei ist, trotz der vielfältigen Möglichkeiten im Web nicht zu sehr in die Breite zu gehen, sondern sich auf wirklich Unverzichtbares zu konzentrieren. Als primäre Funktionen kommunaler Seiten werden das Informieren und Lotsen benannt, als sekundäre die Flankierung von Vernetzungs- und Beratungsangeboten.
  • Tipp 2: Sichtbarkeit steigern
    Nur selten suchen die Adressaten kommunaler Angebote Informationen direkt auf deren Webseite. Umso wichtiger ist es, auch bei Suchmaschinen vorne platziert zu sein. Dafür sollte die Seite(n) unter anderem eine sprechende URL haben, vielfältig verlinkt sein, zentrale Schlüsselbegriffe enthalten und auch mobil ansprechend dargestellt werden. Eine gute Hin- und Rückführung in der Navigation auf der eigenen Seite und an den Schnittstellen zu anderen Webangeboten geben zusätzlich Orientierung.
  • Tipp 3: Inhalte niedrigschwellig aufbereiten
    Texte sollten möglichst einfach geschrieben sein und sich darauf konzentrieren, einen Überblick zu geben statt allzu umfassend zu informieren. Zwischenüberschriften, Piktogramme und Videos verstärken eine ansprechende Aufbereitung und unterstützen dabei, auch Nicht-Muttersprachler/-innen zu erreichen. Je nach Zielgruppe der Webseite können Informationen in mehreren Sprachen sinnvoll sein. 
  • Tipp 4: Anlässe schaffen
    Entspricht die Webseite der Sprache, dem Informationsverhalten und den Alltagsfragen der Zielgruppe, wird sie im Idealfall immer wieder aufgerufen. Inhalte sollten dafür stets aktuell gehalten und regelmäßig um neue und relevante Informationen ergänzt werden. Hier kann ein fester Termin zur Entrümpelung nicht mehr benötigter Webinhalte helfen.
  • Tipp 5: Kanäle miteinander verzahnen
    Als erster Schritt hat sich ein tabellarischer Überblick über die eigenen Informationsangebote und die jeweils genutzten Kommunikationskanäle bewährt. Bei der Reflexion, ob die Verzahnung der Kanäle so sinnhaft ist, helfen die Fragen: Aus welchem Grund wurde welcher Informationskanal gewählt? Welche Schnittstellen werden wie bedient? Und: Sind die Informationen auf den verschiedenen Kanälen identisch?

> Handreichung: Familien digital erreichen

Zwischentöne statt Schwarzweiß: Über den sinnvollen Einsatz von Medientechnik im Unterricht

Artikel zu Empfehlungen des Bündnisses für humane Bildung.

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, digitale Medien einzusetzen - und in welchem Umfang? Zu dieser Fragestellung hat das Bündnis für humane Bildung Empfehlungen formuliert, die auf wissenschaftlichen Studien aus der Kognitionsforschung, der Entwicklungspsychologie und Pädagogik basieren und die aktuelle Entwicklungen kritisch hinterfragen. Unter anderem wird angeregt, dass Kindertagesstätten und Grundschulen in der pädagogischen Arbeit digitalfrei bleiben, klassische Kulturtechniken, vor allem Lesen und Schreiben, stärker gefördert werden müssen und dass in Schulen Bibliotheken, Musik- und Malräume nach wie vor unabdingbar sind, um Kreativität und Vorstellungsvermögen zu fördern.

> Artikel Zwischentöne statt Schwarzweiß

> Bündnis für humane Bildung

 

Beschaffung digitaler Bildungslösungen für die Schule

Wegweiser des Netzwerkes Digitale Bildung mit Leitfragen und Praxisbeispielen.

Wie Beschaffungsprojekte für Schul-IT geplant, gestaltet und realisiert werden können, zeigt der Wegweiser Digitale Bildungslösungen des Netzwerkes Digitale Bildung. Unterteilt in fünf Projektphasen steht das pädagogische Konzept am Anfang sämtlicher Überlegungen. Jedes Kapitel enthält Best Practices, Tipps und Tricks sowie Hinweise auf weiterführende Informationen. Ziel der Broschüre ist es zum einen, Schulleitungen Wege aufzuzeigen, wie sie eigene Projekte besser planen und das Kollegium von Anfang an richtig einbinden, und zum anderen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung und Schulträgern bestehende Anforderungen vor Ort vor Augen zu führen.

> Medien: Beschaffung digitaler Bildungslösungen