Kreis Lippe
Bildungsmonitoring sichtbar machen.

Infos zur Kommune: Fläche 1.246,21 km², Einwohner: 350.750,
Bevölkerungsdichte: 281 Einwohner je km²
Handlungsfeld: Bildungsmonitoring
Art des Angebotes:
 Instrument/Angebot
Kontakt: c.boehm-kasperkreis-lippede
Weitere Informationen: www.kreis-lippe.de/Bildung-und-Kultur/Fachdienst-Bildung/Querschnittsthema-Bildungsmonitoring

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Kurz-Aufbereitung

Das Bildungsmonitoring stellt als Instrument des Regionalen Bildungsnetzwerkes die Grundlage für Zieldiskussionen und Steuerungsmaßnahmen dar. Um die Ergebnisse zielgruppen-adäquat verbreiten und zielbezogen vermitteln zu können, haben wir verschiedene Produkte und Formate entwickelt.“

Dr. Claudia Böhm-Kasper, Koordination Bildungsmonitoring Kreis Lippe

Als übergreifendes Querschnittsthema stellt das Bildungsmonitoring für Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit regelmäßig Informationen zum Bildungsgeschehen bereit. Unter dem bildungsbiografischen Ansatz des lebenslangen Lernens werden dabei alle Bildungsstufen von der Frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung in den Blick genommen. Bildungsmonitoring, verstanden als datengestützter, kontinuierlicher Beobachtungs- und 

Analyseprozess des Bildungswesens, erhöht die Transparenz über die Rahmenbedingungen, Verlaufsmerkmale und Ergebnisse von Bildungsprozessen einer Region. Die Stärken und Schwächen des Bildungssystems können so offengelegt werden. Damit dient das Bildungsmonitoring auch der Standortbestimmung der Kommune.

Kernstück des Bildungsmonitorings im Kreis Lippe ist der Bildungsbericht, der mit einem überschaubaren, systematischen und regelmäßig aktualisierbaren Satz von Indikatoren derzeit im Turnus von zwei Jahren vorgelegt wird. Der Bildungsbericht informiert eine breite (Fach-)Öffentlichkeit überblicksartig über das regionale Bildungsgeschehen und legt mit seinem regelmäßigen Erscheinen den Fokus inzwischen auf die Entwicklung zentraler Bildungsindikatoren. Zusätzlich gibt der jährlich erscheinende Faktencheck Bildung einen Überblick über die Entwicklung zentraler Kennzahlen in den Handlungsfeldern des Bildungsmanagements (Familienbildung, Sprachbildung, Schul- und Unterrichtsentwicklung, Bildungsübergänge, MINT-Bildung, Weiterbildung/Bildungsberatung). Neben einigen Grunddaten in den einzelnen Bildungsbereichen und Themenfeldern werden die Aktivitäten und Entwicklungen kennzahlengestützt abgebildet. In den Gremien des Regionalen Bildungsnetzwerkes werden die Ergebnisse des Bildungsmonitorings anhand verschiedener Detailanalysen vorgestellt. Für Ausschüsse, Arbeitsgruppen und politische Gremien können Detailanalysen Handlungsbedarfe nachvollziehbar offenlegen, Maßnahmeentscheidungen erleichtern und insgesamt zu einer Versachlichung von Diskussionen beitragen. Um den lokalen Besonderheiten und unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Städte und Gemeinden des Kreises noch besser gerecht werden zu können, bietet das Bildungsmonitoring des Kreises Lippe den Kommunen in Abstimmung mit der jeweiligen Stadt/Gemeinde ein datengestütztes Kommunalprofil Bildung an. Bezogen auf die jeweiligen Besonderheiten werden zentrale Bildungsindikatoren der Bildungskette kleinräumig aufbereitet. In den vergangenen Jahren hat das Bildungsmonitoring die kreisweiten und kommunalen Planungen im Bereich der Schulentwicklung mit Datenanalysen und Schülerprognosen unterstützt (zum Beispiel Förderschulentwicklung, Inklusionsplanung). Dabei steht insbesondere die Moderation gemeindeübergreifender Interessen mit Blick auf die kreisweite Versorgung mit Bildungs- oder Förderangeboten im Mittelpunkt. Aktuell werden die Auswirkungen des Flüchtlingszustroms auf die kreisweite Schulentwicklungsplanung in den Blick genommen. Die Steuerungsrelevanz eines kreisweiten Bildungsmonitorings kann durch die Unterstützung kommunaler Planungen deutlich erhöht werden.

Mit dem Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ und der verbundenen personellen Unterstützung wurde der Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings im Kreis Lippe möglich. Zunächst wurden die konzeptionellen Grund-lagen eines kommunalen Bildungsmonitorings erarbeitet und Ergebnisse mit einem ersten Bildungsbericht Anfang 2011 sichtbar. Von Beginn an war die Unterstützung durch die Projektleitung und die Verwaltungsspitze des Kreises gegeben. Schrittweise wurden eine regelmäßige Bildungsberichterstattung etabliert und weitere Produkte eines kommunalen Bildungsmonitorings entwickelt.

Im Jahr 2017 ist das Bildungsmonitoring als Querschnittsaufgabe im Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Lippe fest etabliert und direkt beim Fachdienstleiter Bildung verortet. Im Kreis Lippe wird das Bildungsmonitoring/die Bildungsberichterstattung aller Bildungsbereiche insgesamt von einer Person koordiniert und umgesetzt. Damit ist eine zentrale Ansprechpartnerin gegeben, die „für die Sache“ steht.

Das Bildungsmonitoring wird durch die Veröffentlichung und Präsentation der unterschiedlichen Produkte regelmäßig sichtbar. Der Erfolg des Bildungsmonitorings findet seinen Ausdruck als dauerhaft installierte Querschnittsaufgabe des Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Lippe. Mit einer breit akzeptierten Bildungsberichterstattung wurde im Kreis Lippe eine gut funktionierende Grundlage für eine nachhaltige Bildungssteuerung geschaffen. Dabei wird nicht nur ein Nutzen aus Sicht der Kreisverwaltung erzielt, sondern auch aus Sicht der lokalen Akteure. Basis des Gelingens ist die konsequente Zusammenarbeit mit themenrelevanten Akteuren während des gesamten Prozesses der Bildungsberichterstattung. Die enge Einbindung der relevanten Akteure bereits in die konzeptionellen Überlegungen zum Bildungsmonitoring/zur Bildungsberichterstattung, aber auch zur Datenauswahl, Dateninterpretation und -präsentation, hat die Akzeptanz des Vorgehens und des Produktes (Bildungsbericht) wesentlich erhöht. Sie war entscheidend für die Installation des Bildungsmonitorings als anerkannte Steuerungsgrundlage. Zudem wurden die Ergebnisse gemeinsam vertreten. Dies äußerte sich beispielsweise in gemeinsamen Veranstaltungen zur Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse oder in positiven Stellungnahmen zum Bericht. Bei der Ableitung von regionalen Handlungsmaßnahmen wird immer häufiger auch öffentlich Bezug auf die Ergebnisse des Bildungsberichtes genommen. Dies bestätigt die Akzeptanz des Berichtes als Daten- und Steuerungsgrundlage.

  • Interne und externe Akzeptanz des Bildungsmonitorings als „Diagnoseinstrument“ des Bildungsmanagements
  • Einbindung der wichtigsten bereichsspezifischen Akteure in den gesamten Prozess des Bildungsmonitorings/der Bildungsberichterstattung
  • Enge An- und Einbindung des Bildungsmonitorings in die Strukturen des Bildungsmanagements
  • Regelmäßige Berichterstattung zu Grunddaten mit hohem Verbreitungsgrad der Bildungsberichte
  • Ergänzung um bedarfsorientierte Analysen/erhöhte Steuerungsrelevanz
  • Auswahl geeigneter Erhebungs-/Analysemethoden
  • Verständliche Präsentation von Ergebnissen
  • Ressourcenbereitstellung für das Bildungsmonitoring (personell, sächlich)